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Von Grindhouse bis Arthouse...
Besprechungen übersehener, unterbewerteter oder obskurer Werke der Filmgeschichte!

Montag, 7. Mai 2012

Untote in der Manege

Circus der Vampire (Vampire Circus)
GB 1972
R.: Robert Young

Worum geht's?: Graf Mitterhaus (Robert Tayman), Vampir, Lebemann und Schloßbesitzer, ist die Geissel eines kleinen Dörfchens mitten in den Wäldern eines europäischen Staates. Da das so nicht weitergehen kann, wird er von einem Sturmkommando der Dörfler gepfählt und in eine unschöne Totenstarre geschickt. Bevor sich Graf jedoch praktisch in den Winterschlaf begibt, verflucht er das bald von einer Seuche heimgesuchte Dorf und lässt seine Gehilfin nach seinem Vetter (Anthony Higgins) Ausschau halten.
Dieser kommt fünfzehn Jahre später zunächst in der Gestalt eines Panters, als Teil des wunderlichen "Zirkus der Nacht", in das Dorf; um Rache zu nehmen und seinen Verwandten wiederzubeleben.

Wie fand ich's?: Die Produktionen des Hauses Hammer zeichnen sich ab den 70er Jahren durch ein gesteigertes Mass an Nacktheit und grafischer Gewalt aus. So setzte auch Vampire Circus, was den Gore- und Sleazegehalt angeht, die Stange hoch für zukünftige Veröffentlichungen. So gibt es einige schrecklich zugerichtete Leichen ebenso zu begutachten wie riesige Durchschusswunden und sogar eine Köpfung per Armbrustsehne. Die in einer Szene verwendete Panterpuppe wirkt allerdings äußerst lächerlich zusammengeklöppelt - ebenso die immer wieder einkopierten Fledermausschemen.
Die Sets sind hingegen, wie bei Hammer eigentlich üblich, recht chic; doch der Funken will trotzdem nicht so richtig überspringen. Die Geschichte wirkt etwas sehr dünn und vorhersehbar, eine Ausdruckstanzszene mit nackter Dame (immerhin mit Bodypainting) kommt recht billig daher und die Obervampire wirken im wahrsten Sinne des Wortes etwas blutleer. Die Idee eines Vampirzirkus ist an sich recht nett umgesetzt, doch hatte man sich vielleicht irgendwie mehr versprochen. Dave Prowse (ja, der Darth Vader aus Star Wars IV - VI!) muss, in seiner zweiten Rolle für Hammer, als Muskelmann für's Grobe gleich wiedermal ganz den Mund halten.

Fazit: Was Hammer betrifft: eine Goregranate mit erhöhtem Trashfaktor. Für Fans von klassischen Vampirstreifen oder Hammerkompletisten recht spaßig - nicht wesentlich mehr...

Punktewertung: 6 von 10 Punkte