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Dienstag, 22. Juli 2014

The Twilight Blog #3 - Der Revolverheld und das Schicksal

The Twilight Zone - Staffel 1, Episode 3
Mr. Denton on Doomsday (dt.: Mr. Dentons zweite Chance)
B.: Rod Serling
R.: Allen Reisner
US-Erstausstrahlung: 16.10.1959 (BRD: 19.01.1996)


Die Story: Der Wilde Westen. Al Denton (Dan Duryea) war noch vor Jahren ein bekannter Revolverheld; heute hat der Dämon Alkohol von ihm vollends Besitz genommen. Doch nun ist das personifizierte Schicksal in Form des reisenden Händlers Henry J. Fate (Malcolm Atterbury) in die Stadt gekommen und gewährt Mr. Denton eine letzte Chance.


Das Zwielicht durchbrochen: Willkommen zur ersten Episode der Twilight Zone, die nicht in der Gegenwart (also Ende der 50er Jahre) spielt, sondern die Handlung stattdessen in die staubigen Zeiten des Wilden Westens verlegt. Dies sollte im Laufe der Serie noch öfters stattfinden (u. a. in der recht bekannten Folge A Hundred Yards Over the Rim in der nächsten, zweiten Staffel), und dies meist mit einem interessanteren Ergebnis als hier.
Tatsächlich kann ich nicht mal genau sagen, was mir an Mr. Denton on Doomsday missfällt und diese Episode in die Mitte meiner Wertungsskala rücken lässt. Die Inszenierung ist durchaus als sehr solide zu bezeichnen, ebenso die darstellerischen Leistungen. Besonders hinweisen möchte ich hier auf einen jungen Martin Landau in einer Rolle als unsympathischen Rüpel und auf einen Auftritt Doug McClures, der nicht nur der kultigen Figur des Troy McClure in der Serie The Simpsons ihren Nachnamen gab, sondern auch dessen Äußeres mitprägte.
Was ist es also, was mir an dieser Folge nicht so recht gefällt? Vielleicht ist es die bis zu ihrem finalen Plottwist doch vollkommen vorhersehbare Story. Vielleicht ist es auch Malcolm Atterbury, der mich in der Rolle des fleischgewordenen Schicksals einfach nicht genug beeindrucken kann.
In der Tat reden verschiedene Quellen davon, dass Serlings Drehbuch ursprünglich klarer als Komödie konzipiert war und die Hauptfigur in dieser Version ein schwächlicher Schullehrer gewesen sein soll. Ob dies der eher schwachen Story besser getan hätte, lasse ich hier einmal dahingestellt.
Egal, Mr. Denton on Doomsday ist sicher keine schlechte Episode und stellt lediglich einen (ersten) leichten Tiefpunkt innerhalb einer bald schon beginnenden Serie von allesamt sehr imposanten Folgen dar. Allerdings müssen wir um zu diesen zu gelangen erst noch an der nächsten Episode vorbei...
Mr. Denton on Doomsday wurde am 16. Oktober 1959 in den USA erstausgestrahlt. Die deutsche Fernseherstauswertung geschah am 19. Januar 1996 durch TV München. Dies ist außerdem eine von insgesamt nur drei Episoden, welche einen nachträglich abgeänderten Titelvorspann mit einem großen, geschminkten, weiblichen Auge aufweisen.


Episodenbewertung: ***/5